Frauensport: Meine bleibt meine
Einfache Handhabung und verdreifachte Tragedauer: Dank einem neuen Tamponersatz aus medizinischem Silikon dürfen Frauen beim Sport endlich durchatmen.

Text Carolin Müller
Wüssten Frauen, was in vielen ihrer Pflegeprodukte enthalten ist, würden sie an ihre Haut nur noch Wasser lassen. Eine gewagte These – die die Organisation Women’s Voices for the Earth kürzlich bestätigte. Laut einer umfassenden Studie wurden gefährliche Pestizidrückstände in mehreren Frauen-Pflegeartikeln wie Reinigungstüchern, Waschlotions und vor allem Tampons gefunden. Einige können sogar Krebs auslösen. Besonders gefährlich: Die Produkte unterliegen keiner Kennzeichnungspflicht – was viele Hersteller offenbar als Freibrief nehmen, ihren Kundinnen alles anzubieten.
Tampons bestehen hauptsächlich aus Kunstseide oder aus Baumwolle oder einer Mischung aus diesen Fasern. Zusätzlich sind sie mit einer synthetischen Schicht überzogen, die das Ein- und Ausführen erleichtern soll. Die verwendete Baumwolle ist überwiegend genmanipuliert. Ganze 25 Prozent der weltweit verwendeten Pestizide und Insektizide werden bei der Baumwollproduktion eingesetzt, darunter fünf der neun giftigsten Pestizide. Häufig weist diese genmanipulierte Baumwolle ein Insektengift auf, das aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis stammt. Das Biozid TBT (Tributylzinn) und andere zinnorganische Verbindungen wurden ebenfalls nachgewiesen.
Auch das Einführen von Tampons stellt für viele Frauen eine immense Schwierigkeit dar, zumal bei trockener Scheide. Doch stören Cremes oder Öle als Einführhilfen das Scheidenmillieu beträchtlich.
Schließlich wird beim Aufsaugen der Flüssigkeit nicht zwischen Regelblut und der nützlichen Scheidenfeuchtigkeit unterschieden. Bei Trockenheit wiederum reagiert die Scheide mit erhöhter Bildung von Vaginalflüssigkeit, was den Säurewert im Intimbereich zusätzlich negativ beeinflusst.
Kein Sport ist auch keine Lösung
Eine Alternative zum Tampon heißt „Lunette“. Die aus medizinischem Silikon geformte Menstruationskappe ist geruchsneutral, hypoallergen, latexfrei und mit keiner zusätzlichen Chemie beschichtet. Sie ermöglicht den natürlichen Vorgang des Ausscheidens von Menstruationsblut, toten Zellen und Bakterien.
„Lunette“ wird nach den Richtlinien der FDA (Food and Drug Administration) unter strikten Qualitätskontrollen in Finnland hergestellt – sie ist bereits seit Jahren die geheime Freundin der dort lebenden Frauen. Berichte über das Toxische Schocksyndrom (TSS) in Verbindung mit Menstruationskappen gibt es nicht – und das seit Einführung des ersten Modells in den 30er-Jahren.
Mit einer bestimmten Falttechnik wird der flexible Becher in die Scheide eingeführt und am unteren, nicht minder flexiblen „Rückholstäbchen“ herausgezogen. Winzige Löcher im oberen Rand sorgen für einen Vakuumeffekt, der die Kappe fest sitzen und bei leichtem Zusammendrücken sofort nach außen gleiten lässt. An der richtigen Stelle unter der Gebärmutter eingesetzt (siehe Grafik), fängt die Kappe das Menstruationsblut zuverlässig auf.
Die Kappe eignet sich für Sportlerinnen jedes Alters. Verschiedene Modell-Größen, abzustimmen auf Köperbau und Fitnessgrad, stehen zur Verfügung; eine Online-Größentabelle erleichtert die Auswahl. Das Fassungsvermögen einer Lunette mit 25 Milli-liter (Modell 1) und 30 Milliliter (Modell 2) ist bei beiden Varianten deutlich höher als bei Tampons. Das ermöglicht eine Tragedauer von bis zu 12 Stunden; bei guter Pflege kann eine Menstruationskappe mehrere Jahre verwendet werden.
Wenn die Kappe richtig sitzt, ist sie kaum bis gar nicht spürbar; das Tagesprogramm kann wie gewohnt ablaufen. Darüber hinaus gibt es keine Einschränkungen beim Sport: Schwimmen oder Saunieren sind kein Problem, genauso sind Yoga, Tanzen oder Langlaufen jederzeit möglich. Auch im Urlaub ist die Verwendung praktisch, da sich die Monatshygiene auf ein Mindestmaß reduziert. Auf öffentlichen Toiletten wird die Kappe mit einem milden Reinigungstuch gesäubert oder zu Hause mit einer pH-niedrigen Seife ausgewaschen.
Mindestens eine Marathonlänge
Bis zu 17.000 Binden oder Tampons verwendet eine Frau durchschnittlich in ihrem Leben; über 700.000 Tonnen Fasern werden jährlich für Frauenhygieneartikel verarbeitet. Das erzeugt einen jährlichen Müllberg von etwa 45 Milliarden konventioneller Frauenhygieneartikel weltweit und darf damit getrost als ökologische Einbahnstraße bezeichnet werden.
Dagegen sind Menstruationskappen wahrhafte Dauerbrenner – ganz ohne Auswechseln halten sie einer Marathonlänge stand. Mindestens. www.lunette.com/de
