Doppelstock für alle?

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Doppelstock-Schieben als Ganzkörpertraining? Studien und Selbstversuch scheinen das zu belegen.
© Andreas Kerschgens

Was bringt der "ThoraxTrainer" für Skilangläufer? nordic sports hat es getestet.

Text: Timo Dillenberger

Morgentermin in einem großen, noblen Sportgerätemarkt bei Köln – ich bin verabredet mit einem „universal nutzbaren Langlauf-, Fitness- und Gesundheitstrainer“ und dessen deutschem Vertriebler Dirk. Klingt erst mal nicht superspannend, geschah aber auf eigenen Wunsch. Seit einiger kleiner Testschübe auf der Messe rund um den Wasalauf war ich mir nicht ganz sicher, ob mir das Gerät, besonders unter dem 
Namen „ThoraxTrainer“, gefällt. Zwei Grundsatzfragen stellten sich zumindest mir:

Ist es denn notwendig, sich ein so üppiges Gerät zu Hause hinzustellen, wenn man Armzugtrainer mit Seilen, aber ohne echte Langlaufstöcke sogar im Handgepäck mitnehmen könnte? Und: Warum betreiben die Damen und Herren rund um Erfinder Dr. Ulrich Ghisler solch einen Aufwand, das Gerät außerhalb vom Skilanglauf als Fitness-Tool an den Mann oder die Frau zu bringen, wo doch allein schon die Optik ganz klar verrät, zu wem und wohin der ThoraxTrainer 
wirklich gehört! Um es vorwegzunehmen: Ich verließ den Shop ohne Fragen, aber mit wohliger und endgradiger Erschöpfung bis in die hinterletzte Faser meines Körpers!

Der härteste Sport?

Ob Langlaufen nun der anstrengendste, athletischste oder, wie es fast jede Disziplin von sich behauptet, die härteste Sport der Welt ist, kommt sicher auf die Betrachtungsweise an. Aber eins steht sportwissenschaftlich fest: Unser Sport gehört zu den ganzheitlich forderndsten und gleichzeitig gesündesten der Welt. Außer denen im Gesicht ist nahezu jeder Muskel des Bewegungsapparates involviert. Es gibt keine Stoßbelastungen auf die Gelenke, keine 
unnatürlichen Haltungen, und man kann sein Tempo so wählen, dass das Herzkreislauf-System stets gefordert, aber nicht überlastet wird. Und weil jede Zelle an jedem einzelnen Meter in der Loipe mitarbeitet, kann man Langlaufen mit gutem Gewissen als das wohl effizienteste Ausdauerprogramm im Sport betrachten. Dieser Ansatz war 2008 auch die Grundidee von Dr. med. Ghisler und seinem damaligen Kompagnon, Ingenieur Jonas Thor Olsen, beide ehe-
malige Top-Ausdauerathleten, sich an die Entwicklung eines Simulators zu machen, um den „härtesten Sport“ und das „beste Training“ der Welt auch ohne Schnee, Spuren und Wachs indoor ausüben zu können.

Das Grundprinzip ist seitdem gleich geblieben: Die beiden Stöcke – man kann übrigens seine alten Langlaufpoles mittels Säge und separat erhältlichem Adapterstück ans Gerät bauen – laufen in Gleitbuchsen, ziehen je ein Seilende unabhängig voneinander nach hinten und treiben so das rote Schwungrad an. Das wird von Mag-neten in zehn wählbaren Widerstandsstufen gebremst. Weil abhängig von der Frequenz, kann man keine maximale Bremsleistung dieser Magnete angeben. Biathlet Michael Rösch kam aber deutlich über 200 Watt, für mich nach diesem Tag eine unvor-stellbare Power.

Den kompetten Artikel lesen Sie in nordic sports, Ausgabe 4/18

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