Der Sommer kommt – fordert euch heraus!

© Macia Puiggros Noguera
Alternativsportarten, Sommerwettkämpfe und Sportpsychologie: Es gibt viele Mittel, Form und Motivation zwischen den Saisons hochzuhalten, der unkomplizierteste ist aber die „Selbst-Challenge“. Was das heißt? Wir stellen einige Optionen vor!
Text: Timo Dillenberger
Als ich mit dem Leistungssport angefangen habe, war ich der festen Überzeugung, ich könne mich jederzeit beim Training genauso hart belasten bzw. schinden wie im Wettkampf – das sei nur eine Frage des Willens. Das würde ich mit knapp 25 Jahren mehr auf dem Tacho jetzt nicht mehr unterschreiben. Wettkampfähnliche Situationen lösen etwas in uns aus, etwas fast Archaisches, Urtriebliches, das uns nicht nur das Extraquäntchen Motivation entlockt. Es gilt als medizinisch und sportwissenschaftlich erwiesen, dass Competitions und Challenges, wie man neumodisch so sagt, eine Extraportion Adrenalin in unseren Blutkreislauf einbringen, das Hormon, das Tieren in Gefahrensituationen hilft, eine Art Reserveenergie freizugeben, die den Körper im alltäglichen Leben dauerhaft überfordern würde.
Das Extraquantum Power
Auf den Sportler übertragen heißt das nicht, dass man sich in echte Gefahr für Leib und Leben begeben muss, um diese stille Reserve ab und zu mal auszuschöpfen! Es reicht schon das direkte Duell mit einem Gegner. Selbst wer bei Volksläufen eher die hinteren Ränge belegt, kennt die Situation, dass man sich am Vordermann festbeißen kann, obwohl der ganz offensichtlich ein paar Körner mehr zur Verfügung hat. Und wenn es schon kein Konkurrent aus Fleisch und Blut ist: Auch eine besondere Herausforderung wie ein schier unbezwingbarer Berg oder eine zu schlagende Zeit kann die Extramotivation sein, die uns zu unerwarteten Höchstleistungen antreibt und inspiriert.
Aber warum sollte man das überhaupt? Sind solche Belastungen über das Limit des Standardtrainings hinweg nötig – oder am Ende sogar schädlich? Hier sagt die Sportwissenschaft ganz klar: Wer gesund ist, der kann sich selbst nicht schaden! Nur mit Drogen kommt man in Ausbelastungen hinein, die wirkliche Schäden verursachen können wie Tom Simpson, der deshalb 1967 bei der Tour de France sogar verstarb. Drei Gründe sprechen aber klar pro „Competitions“ und „Challenges“ sogar außerhalb von Saison oder Winter. Zum einen bewirken solche gezielt übertriebenen Reize auch einen heftigen Trainingseffekt (Stichwort Wettkampfhärte), zum zweiten bereitet es den Sportler seelisch auf solche harten Situationen vor, und gerade für Sportler mit so einer kurzen Saison wie uns Langläufer: Sie halten die Motivation unheimlich hoch!
Den vollständigen Artikel lesen Sie in nordic sports 2/2019.

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