Herausforderung Klimawandel

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Technische Beschneiung wird auch in Langlaufregionen zunehmend eingesetzt, um für den Fall, dass zu wenig Naturschnee fällt, einige Loipenkilometer anbieten zu können.
© imago/Udo Gottschalk

Der Anstieg der Temperaturen auf der Erde bedroht auch die natürliche Grundlage jedes Wintersports: Schnee. nordic sports sagt, wie sich angesichts des ­Klimawandels nach aktuellem Forschungsstand die Perspektiven für den Loipensport darstellen.

Text: Wilfried Spürck

Wenn wir von den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wintersport sprechen, denken wir an Schneemangel und grüne oder braune Landschaften in den Bergen mitten im Winter. Schauen wir uns den vergangenen Winter an, erinnern wir uns allerdings wohl eher an folgende Bilder: Riesige Schneeberge, ganze Ortschaften versinken in der weißen Pracht. Der Winter 2018/19 brachte in vielen ­Regionen im Alpenraum Rekordmengen an Schnee. Laut Lawinenbericht der Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS) für Deutschland, Österreich und die Schweiz war er schneereich und lange andauernd, es gab „viele Wintersporttage bei besten Bedingungen“. „Vor allem im Januar“, heißt es in dem Bericht, „fiel so viel Schnee, dass an einigen Messstationen im bayerischen Alpenraum neue Maximalwerte gemessen wurden. Teilweise waren die Schneehöhen so hoch wie in den letzten 30 Jahren nicht.“ Die Experten sprechen von einem der „schneereichsten Winter der vergan-genen 30 Jahre“. Auf der Alpennordseite habe es „um 50 bis 200 Prozent mehr 
als in einem durchschnittlichen Winter“ geschneit. In Seefeld zum Beispiel gab es über 505 Zentimeter Neuschnee, womit dort der bisherige Rekord von 490 
Zentimetern aus dem Winter 2011/12 
gebrochen wurde. Den Organisatoren der Nordischen Ski-WM Ende Februar und 
Anfang März bereiteten die großen Schneemengen sogar zusätzliche Arbeit, um etwa Tribünen oder andere Areale freizuräumen.

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Snowfarming, also die Lagerung von Schnee über den Sommer, um ihn im kommenden Winter auszubringen, wird oft eingesetzt, um schon frühzeitig in der Saison eine kleine Loipe anzulegen.
© imago/ActionPictures

Viele Faktoren

Nachdem uns bereits der Winter 2017/18 ebenfalls Top-Bedingungen für Wintersport, auch im nordischen Bereich, brachte, mögen manche schon Grund für eine Entwarnung sehen, was vor allem die nähere Zukunft des nordischen Wintersports betrifft. Doch es wäre ein Fehler, die großen Herausforderungen zu verdrängen, die der Klimawandel und der damit verbundene Anstieg der durchschnittlichen Tempera-
turen auf der Erde für den Wintersport der Zukunft darstellt. Die zentralen Fakten sind hinlänglich bekannt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat sich die bodennahe Luft im weltweiten Durchschnitt um knapp ein Grad erwärmt. Die Bergregionen erwärmen sich sogar generell schneller, im Alpenraum betrug der Anstieg 2,3 Grad.

Und trotz der großen Schneemengen schlug sich der Klimawandel auch im vergangenen Winter nieder, denn er lag in puncto Durchschnittstemperatur im – negativen – Trend. Für Österreich etwa stellt der SIS fest, dass er „einer der 15 mildesten 
in der etwa 250-jährigen Messgeschichte“ gewesen sei, auch in Deutschland lagen „Dezember, Januar und Februar über dem Temperaturdurchschnitt im langjährigen Mittel“. Zum anderen gab es große regionale Unterschiede. Südtirol etwa war nicht so vom Schnee gesegnet wie die Gebiete auf der Alpennordseite. Erst später, im Februar, kamen auch dort die ersehnten Nieder-schläge. Für den traditionsreichen Volks-Skilanglauf „Dolomitenlauf“ im Januar zu spät, um die komplette Strecke wie geplant präparieren zu können. Die Passage durch den Lienzer Talboden konnte nicht gelaufen werden. „Das Klima hat sich verändert, das müssen wir anerkennen“, sagte Organisator Franz Theurl der „Tiroler Tageszeitung“.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in nordic sports 3/19

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