Skisprung-Bundestrainer Schuster hört auf

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Nach elf Jahren erfolgreicher Arbeit tritt Werner Schuster zum Saisonende als Bundestrainer der deutschen Skisprung-Herren zurück.
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Eine Ära geht zu Ende. Werner Schuster beendet zum Saisonende seine Tätigkeit als Trainer der deutschen Skisprung-Herren. Elf Jahre lang hat der Österreicher die DSV-Adler zu großen Erfolgen geführt.

Zwei Olympiasiege, zwei Weltmeistertitel (Severin Freund im Skispringen und Skifliegen), insgesamt 15 Medaillen bei Olympia und WMs, dazu der Gesamtweltcup-Triumph von Freund 2015 – das sind die beeindruckendsten Erfolge, die Werner Schuster als Trainer der deutschen Skispringer vorzuweisen hat. Und bei den Titelkämpfen in wenigen Wochen in Seefeld könnte noch die ein oder andere WM-Medaille dazukommen, ehe der 49-Jährige seine Tätigkeit als Bundestrainer beendet, wie der DSV und er am 31. Januar bekanntgegeben haben.

Im März 2018 hatte der Österreicher, der von 1986 bis 1995 selbst im Weltcup aktiv war, das Amt beim DSV übernommen. Er führte die Sportart in Deutschland nach einer Flaute in den Jahren nach den großen Triumphen von Sven Hannawald und Martin Schmitt wieder zurück in die Weltspitze. Die größten Erfolge feierte er mit seinem Team bei Olympia 2014 in Sotschi, als im Mannschaftsspringen das deutsche Quartett Gold holte, vier Jahre danach in Pyeongchang mit der Goldmedaille von Andreas Wellinger und bei der Weltmeisterschaft in Lahti 2015, wo Severin Freund Gold holte. Der einzige große Titel, der in der Sammlung fehlt, ist ein Sieg bei der Vierschanzentournee. Dort schrammten die FSV-Adler in der Ära Schuster drei Mal mit Platz zwei (Freund, Wellinger, Eisenbichler) knapp am Triumph vorbei.

Der zweifache Familienvater Schuster sagte, dass private Gründe den Ausschlag für seine Entscheidung gegeben hätten: “Die Arbeit mit diesem Team hat mir über all die Jahre sehr viel Freude bereitet. Aber dem Wunsch der Sportführung, das Amt bis 2022 auszufüllen, kann ich aus privaten Gründen nicht nachkommen. Ich selbst habe die Mannschaft um- und aufgebaut und weiß daher, wie viel Energie dafür in den nächsten drei Jahren notwendig sein wird. Es ist ein guter Zeitpunkt die Mannschaft jetzt zu übergeben. Er könne sich jedoch ein weiteres Engagement beim DSV in anderer Funktion vorstellen.

Horst Hüttel, Sportlicher Leiter Skisprung und Nordische Kombination, bedauerte die Entscheidung von Schuster und stellte ebenfalls eine weitere Zusammenarbeit mit ihm in Aussicht. "Wir haben gemeinsam in den letzten elf Jahren viele große Erfolge feiern dürfen. Die Basis hierfür war die extrem engagierte und hochprofessionelle Arbeit von Werner Schuster. Daher bedauere ich die Entscheidung, respektiere sie aber auch. Wir wollen mit Werner Schuster auch zukünftig zusammenarbeiten und sprechen gemeinsam über mögliche Konzeptionen. Bis zur Cheftrainerklausur in April werden wir hierzu Konkretes vermelden."

Als Top-Kandidat für die Nachfolge wird aktuell Schusters Landsmann Stefan Horngacher gehandelt, der seit 2016 die polnische Nationalmannschaft mit großem Erfolg coacht - und dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft.

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