Vielen Dank für die Lumen – Stirnlampen im Test

© Vasaloppet
Bei manchen lassen es berufliche und private Verpflichtungen oft nicht anders zu, andere lieben die ganz spezielle Atmosphäre: Läufer und Skilangläufer üben ihren Sport zumindest gelegentlich in der Dunkelheit aus – und brauchen dann eine Stirnlampe, die auf ihren Sport zugeschnitten ist. nordic sports hat neun Modelle von bekannten Herstellern auf Stärken und Schwächen getestet.
Text: Uli Wittmann
Ob er einst so berühmt sein wird wie der Vasaloppet selbst, sei dahingestellt. Doch der seit 2017 stattfindende „Nattvasan“, der Nachtlauf im Rahmen der Vasaloppet-Woche, erfreut sich einer großen Beliebtheit. Auf der originalen Strecke des Vasaloppet ziehen dann ab 20 Uhr bis zu 3.000 Teilnehmer in Zweierteams über 90 Kilometer ihre Spur durch die Wälder und Ortschaften der schwedischen Provinz -Dalarma, in vielen Passagen durch nichts erleuchtet als durch die Lampen an ihren Köpfen. Man mag es romantisch, anheimelnd oder schräg finden – beeindruckend ist dieser Anblick allemal. Und nebenbei eine richtig gute Werbung für die Stirnlampen-Hersteller, die hier vor einer großen Zahl von Menschen zeigen können, was sie draufhaben. Genau das wollten wir mal genauer wissen, denn: Immer mehr Skilangläufer wollen auch in der Dunkelheit raus mit dem Ski. Oder sie müssen, weil die -Arbeitszeiten und/oder familiäre Verpflichtungen keine andere Möglichkeit lassen. Zwar nimmt die Zahl der beleuchteten Loipen in den letzten Jahren zu, aber es ist dennoch nach wie vor eine eher geringe Zahl meist kurzer Strecken, die zudem nur für eine begrenzte Stundenzahl am Abend zur Verfügung stehen. Dazu gibt es neben dem Nacht-Wasa weitere Nachtevents wie den „Moonlight Classic“ oder den „Engadin Nachtlauf“, wo in der Regel eine Stirnlampe erforderlich ist oder zumindest nicht schadet. Leihen ist zwar manchmal möglich – aber da ist es wie mit dem Ski: Nur was man selbst nach reiflichem Abwägen gekauft hat, ist wirklich das Richtige für einen. Vorausgesetzt, man hat einen guten Kauf getätigt, aber dabei wollen wir Sie mit diesem Beitrag unterstützen. Auch dann übrigens, wenn Ihre Leidenschaft vor allem oder auch dem Trailrunning gehört oder Sie zu Trainingszwecken gerne im Park laufen und oft in der Abendzeit starten, um möglichst ungestört Ihre Runden zu drehen, ohne vielen Radfahrern, E-Scooter-Piloten, Skatern oder Hundehaltern zu begegnen und ausweichen zu müssen.
Selbst wenn Straßenlaternen die Jogging-runde durch den Park erleuchten, gibt es immer wieder Dunkelfelder. Wer hier eventuell Unebenheiten nicht sieht, kann schnell mal zu Fall kommen und sich verletzen. Auf der anderen Seite sind Läufer mit dem hellen Licht am Kopf auch für andere besser zu erkennen, was -ebenfalls von großem Vorteil ist, denn im Zweifel ist es egal, ob viele oder nur ein Radfahrer oder E-Scooter-Fahrer unterwegs ist – das Risiko einer Kollision muss man ja nicht hochschrauben.
Achtung, Billigheimer!
Insofern die erste Empfehlung: Eine -Stirnlampe ist eine sinnvolle Investition. Und gleich der zweite Rat hinterher: -Sparen Sie nicht an der falschen Stelle. Klar, es gibt preiswerte Stirnlampen für unter zehn Euro. Doch die Billigheimer haben ihre Tücken. Wir haben uns umgeschaut: Bei diesen Modellen fehlt oft sogar die -Angabe der Lumen. Die Lichtstromeinheit ist aber wichtig, um die Helligkeit -einer Lampe abschätzen zu können. Auch verfügen diese Billigprodukte vielfach beispielsweise über keine Anzeige, wie viel Strom die -Batterien noch haben. Das nach einigen Trainingseinheiten durchgeschwitzte Stirnband lässt sich auch nicht entfernen und waschen. Außerdem hinterlässt die Stirnlampe sichtbare Druckstellen am Kopf. Meistens ist die Haltbarkeit dieser billigen Modelle nur kurz. Nach wenigen -Trainingseinheiten tritt oft der erste -Wackelkontakt auf, oder die Lampe fällt komplett aus. Auch aus Gründen der Nachhaltigkeit nicht zu empfehlen.
Lumen ist nicht alles

© Silva
Kein Billigprodukt heißt im Übrigen nicht, dass gleich das Konto geplündert werden muss. Die Kosten sind auch nur ein Gesichtspunkt, über den man eher ganz am Ende nachdenken sollte. Erst mal heißt es, das individuell richtige Produkt zu finden. „Viel (Licht) hilft viel“ ist bei Stirnlampen nicht die gültige Faustformel für das optimale Modell. Es gibt Stirnlampen, die 2.000 Lumen (siehe Lexikon) und mehr bieten, doch diese gehen in den meisten Fällen über die Zwecke eines Läufers oder Langläufers hinaus. Oder schlimmer als das: Wer mit einer zu hellen Lampe auf -einer gleichmäßigen Schneefläche unterwegs ist, der sieht wenig.
Um Lumen-Werte richtig einordnen zu können: Eine Wachskerze erreicht etwa zwölf bis 15 Lumen. Die von uns getesteten Modelle leisten dies in der Regel in der untersten Stufe ihrer verschiedenen Leuchtmodi, die dem Nutzer die individuelle Anpassung je nach Umgebungslicht ermöglichen. Die Werte gehen hoch bis auf 700, 800 Lumen und bei Ledlenser auf bis zu 1.000 für die Boost-Funktion, die auch andere Modelle bieten (siehe Lexikon S. 75). 300 Lumen können für eine Stirnlampe, die Läufer verwenden, im Übrigen schon völlig ausreichend sein. Der Lichtkegel reicht -dabei teilweise über 80 Meter, und die Brenndauer ist, je nach Modell, etwa acht Stunden lang. So lange laufen die wenigsten Freizeitsportler am Stück.
Die Energiefrage
Batterie oder Akku – diese Frage ist auf dem Stirnlampenmarkt noch nicht entschieden. Die einen bieten das eine, andere das andere und manche eine Mix-Form.
Den kompletten Beitrag lesen in Ausgabe 0421.
Darin haben wir 9 Modelle bezüglich ihrer Performance getestet. Folgende Hersteller sind im Test vertreten: Ledlenser, Silva, Black Diamond, Sigma, Petzl, Edelrid.
Anmerkung: Für die „MH7“ von Ledlenser haben wir als „maximale Leuchtstärke“ 220 lm angegeben. Dies gilt für den reinen „Constant Light Modus“ , also bei konstantem Licht. Einen solchen reinen „Constant Light Modus“ gibt es aber bei den Lampen der anderen Hersteller nicht. Insofern ist für die „MH7“ die Angabe 400 lm im Power Modus mit abnehmender Energieleistung (Energy Saving = ES) die treffendere für den Vergleich.