Langlaufbekleidung: 22 Sets im Test

Rot, Weiß, Blau – enge Jacke, enge Hose aus Strick, Bommelmütze. So sah der modische Standard in der Loipe noch vor gut zehn Jahren aus. Was uns für unseren diesjährigen Test von Langlaufbekleidung erreicht hat, ist dagegen atemberaubend und atmungsaktiv zugleich. 22 Sets haben wir getestet.
Text und Foto: Timo Dillenberger
Gespurte Loipen waren für unseren Test logistisch nicht möglich, denn zum Testzeitpunkt hätte das Quarantäne für insgesamt sechs Personen bedeutet. Dafür rücken wir den Sets bei milden bis sehr winterlichen bis frostigen Temperaturen zu leibe, zu Fuß, mit Skirollern, Skatern, auf intensiven Fitnessparcours und sogar während einiger Schauer. Jeder Hersteller durfte je ein Set für eher kältere Tage und genussorientierte, also gemütliche, Läufer plus eines für die sportive Gangart und/oder mildere Temperaturen einbringen (farbig getrennt). Dazu, quasi als Referenz, baten wir um echte Weltcup-Bekleidung, so durften sich die Tester auch einmal in die Profiwelt einfühlen. Aber: Langlaufbekleidung sollte nicht zu spezialisiert gesehen werden. Für die wenigsten bleibt sie diesem Zweck exklusiv vorbehalten. Im Gegenteil werden die meisten Sets sicher multisportiv eingesetzt. Dem haben wir beim Testen Rechnung getragen und neben den typischen Langlauf-Bewegungsfolgen auch viele andere durchprobiert.
Bewertungsschema
Am Ende konnten mindestens drei Tester sich dazu äußern, wie ein Langlauf-Set geschnitten ist, für welchen Läufertyp und welche „Tätigkeiten“ sich die Teile jeweils am besten eignen, ob es klar definierbare
Schwächen gibt und mit welchen Accessoires die Kombination besonders oder weniger gut funktioniert. In die Wertung eingeflossen sind zwar immer nur maximal drei Teile, also Trikot, Hose, Jacke oder Weste, alternativ auch mal ein Set aus Wettkampfkombi und First Layer, aber es durften auch zugehörige Teile mitgeschickt werden wie Shorts, Unterwäsche oder Handschuhe. (Wir haben uns übrigens solidarisch mit den Herstellern dazu entschlossen, auch „unperfekte“ Kombinationen zu testen – also wenn aufgrund Corona-bedingter Probleme mit der Lieferkette manches Testset nicht hundertprozentig farblich abgestimmt war bzw. hier und da mal eine Weste oder die perfekte Größe für unsere Tester nicht lieferbar war.)
Entgegen unserer üblichen, möglichst tiefen Analyse von Produkten spielen aber bei Bekleidung das individuelle Empfinden und auch der persönliche Modegeschmack eine riesige Rolle. Deshalb haben wir uns entschlossen, weniger explizite Empfehlungen zu geben, sondern lieber grafisch darzustellen, wie wir das jeweilige Set empfunden haben. Das gilt sowohl für den Faktor Wetterschutz (frostig – mild) als auch für Faktoren wie Bewegungsfreiheit, Atmungsaktivität und Eigengewicht, die in die zweite Skala (Cruising – Race) eingeflossen sind.
Den kompletten Test von 22 Bekleidungssets lesen Sie in der Ausgabe nordic sports 4/2020.